Angenommen, man hat gerade erst einen Kredit aufgenommen. Welche Optionen gibt es da, wenn ganz unvorhergesehen eine weiterer unerwarteter finanzieller Engpass dazustößt? Man denke etwa an die vielzitierte Waschmaschine, die spontan das Ende ihrer Lebensdauer erreicht hat oder an einen plötzlichen Schaden am Auto. In dieser Situation hat man drei Möglichkeiten: entweder man wendet sich an Verwandte und Freunde, die einem die notwendige Summe vorstrecken, oder man versucht, einen weiteren Kleinkredit bewilligt zu bekommen, oder aber man stockt den bereits vorhandenen Kredit auf. Diese letzte Option bietet ein paar durchaus komfortable Vorteile, die es wert sind, in Betracht gezogen zu werden.
Bestehenden Kredit aufstocken – die Vorteile
Wer einen aufgenommenen Kredit aufstockt, entscheidet sich für eine meist unbürokratischere und beschleunigtere Abwicklung, als bei der Erstbeantragung oder bei der Beantragung eines parallelen, zweiten Kredites. Was direkt den zweiten Vorteil beinhaltet:
Ein zusätzlicher Kredit könnte nachteiligeren Konditionen unterliegen, weil ja bereits ein Kredit besteht. Wird dieser Zweitkredit dann auch noch bei einem anderen Anbieter angefragt, als der Erste kann die Bearbeitung nach der Antragsstellung länger dauern.
Obendrein ist der Kostenüberblick doch deutlich übersichtlicher, wenn man nur einen, zwar durchs Aufstocken größeren Kredit im Blick behalten muss, als zwei kleinere, aber einzelne. Und daneben spart man sich Zusatzkosten, Zusatzzinsen, Zusatzraten und eventuell eine spätere Umschuldung.
Unter welchen Voraussetzungen kann man Kredite aufstocken?
Auch, wenn man einen bestehenden Kredit aufstocken möchte, geht damit eine neuerliche Prüfung der Bonität und Kreditwürdigkeit einher. Schließlich erhöht sich dadurch ja nicht nur die Gesamtkreditsumme, sondern auch die monatliche Belastung durch die Rückzahlungsraten, sowie gegebenenfalls die Kreditlaufzeit. Das bedeutet, um einen Kredit aufstocken zu können, prüft die Bank erneut die Regelmäßigkeit und Höhe des vorhandenen Einkommen. Bei der Kreditaufstockung wird aber überdies auch das verbleibende, vorhandene Monatsguthaben auf dem Girokonto in Betracht gezogen. Fällt der verfügbare Saldo nach Abzug der Fixkosten inklusive der Rückzahlungsraten zu gering aus, wird die Aufstockung nicht bewilligt.
Je kürzer die Laufzeit des bestehenden Kredites bei der Antragsstellung auf Aufstockung, desto genauer und intensiver die erneute Bonitätsprüfung. Einen Kredit aufstocken zu wollen, lohnt sich also potenziell nur in Abhängigkeit der bestehenden Kreditsumme, der Höhe der aktuellen und nachfolgenden Raten, sowie einer in diesem Zusammenhang ausreichenden Liquidität seitens des Antragsstellers.
Damit eine Kreditaufstockung mit höherer Wahrscheinlichkeit bewilligt wird, sollte der Erstkredit nicht mit einem festen Zinssatz vereinbart worden sein. Ein weiteres Darlehen in die bestehende Kreditsumme zu integrieren, kann bei festgeschriebenen Zinssätzen ein Problem werden.
Alles in allem jedoch kann es aus Kostengründen durchaus sinnvoll sein, zu versuchen, einen Kredit aufzustocken, anstatt einen weiteren aufzunehmen.
Redakteur: Markus Gildemeister
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