Dass die Corona Pandemie nicht nur massive negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Bürger hat, sondern auch schwerwiegende Folgen für die Wirtschaft mit sich bringen würde, wurde spätestens mit dem ersten Lock-Down deutlich. Zahlreiche Menschen verloren ihre Arbeit oder mussten sich im besten Fall mit Kurzarbeit zufriedengeben. Damit einhergehend mussten zahlreiche selbstständige Unternehmer, vor allem im Tourismus- und Gaststätten-Gewerbe aufgrund ausbleibender Kundschaft aufgeben. Andere wiederum konnten zwar ihren Geschäftsbetrieb aufrechterhalten, was aber nur den zahlreichen stattlichen Unterstützungs-Programmen zu verdanken ist.
Was auch für den privaten Sektor gilt, denn mit den zahlreichen Moratorien, mit denen zahlreichen Österreichern die Möglichkeit der Stundung von Krediten etc. gewährt wurde, hat für vorübergehende finanzielle „Schnaufpausen“ gesorgt. Doch am Ende steht auch hier: Die Stundungen galten nicht für die Ewigkeit, was bedeutet, dass die Banken mit dem Ablauf der Moratorien die Tilgung der ausgesetzten Kreditraten erwarten. Dass dies, neben zahlreichen anderen finanziellen Verpflichtungen und Preisentwicklungen am Markt für Probleme sorgen könnte, zeigt nun eine aktuelle Markt-Analyse.
Im Kern steht der Marktanalyse steht die Erkenntnis, dass bedingt durch Corona und daraus oftmals resultierenden Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit rund 19 Prozent der Haushalte, und somit fast jeder 5. Haushalt in Österreich, deutlich weniger Geld im Börsel hat. So geben befragte
- Selbstständige an, momentan rund 853 € weniger pro Monat zur Verfügung zu haben
- Angestellte verzeichnen im Durschnitt 640 € an finanziellen monatlichen Einbußen.
Befragt man die betroffenen Personengruppen nach den Gründen für diese, doch erheblichen monatlichen finanziellen Einbußen, so werden hier die folgenden Gründe genannt:
- Kurzarbeit >> 44 Prozent
- Wegfall bezahlter Überstunden >> 26 Prozent
- Dauerhafter Verlust des Jobs / Arbeitslosigkeit >> 22 %
Inflation und steigende Lebenshaltungskosten forcieren Gefahr der Überschuldung
Was die Situation einer drohenden Überschuldung forciert ist zum einen die steigende Infaltion als auch der Umstand, dass die Lebenshaltungskosten steigen. Was vor allem an den steigenden Preisen für Energie als auch Miete zu erkennen ist. Allein in diesen beiden Bereich ist in den letzten 18 Monaten eine deutliche Preis- und Kostensteigerung zu erkennen.
Umstände, die man bei den Schuldnerberatungen in Österreich bereits zu spüren bekommt. Zum einen steigen bereits jetzt die Termin-Anfragen für eine Schuldner-Beratung. Zum anderen erwarten Vertreter der Beratungen auch in den nächsten Monaten einen deutlichen Anstieg der Klienten, die sich in der Situation einer Überschuldung befinden und professionelle Hilfe benötigen.
Und nennen hierfür auch entsprechende Gründe, die aus den Gesprächen mit aktuellen Klienten hervorgehen: So sie zu erkennen, dass beispielsweise jeder 3. Bürger allein in Ober-Österreich für die Deckung der Fixkosten regelmäßig Kredite oder Kontoüberziehungen in Anspruch nehmen muss. Und fünf Prozent kommen mit dem Einkommen gar nicht mehr über die Runden.
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